Neues aus dem Atelier

Ausgabe Nr. 12/2022


Erwartungen und ihre Folgen

 

 

Zurück aus dem Süden, zurück aus Korsika. Ich freue mich, wieder zuhause zu sein und mich in die Arbeit zu stürzen. Klingt das jetzt schräg für euch?

Urlaub, Reisen – ich mag die Zeiten, wenn ich unterwegs bin. Wenn ich neue Eindrücke bekomme, mit der Kamera versuche einzufangen, was mir gefällt und mich inspiriert. Ich mag diese Tage ohne Verpflichtungen, ohne Termine.

Doch irgendwann kommt der Moment, wo ich genug habe von all den Impressionen, wo ich mich satt und gefüllt fühle, wo ich das Gefühl habe, nichts mehr wirklich aufnehmen zu können. Kennt ihr das?

Und dann gibt es noch die Krux mit den Erwartungen. Wenn wir sie zu hoch schrauben, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass wir enttäuscht werden. Ein bisschen ging mir das mit Korsika so.

Praktisch jeder, der schon mal dort war, schwärmt von der Insel. Ein Traum aus spannenden Landschaften, alten Städten und Dörfern, Buchten und Stränden. Die gibt es dort natürlich, aber es gibt auch – wie überall – andere Seiten: langweilige Ansammlungen von Ferienhäusern, Straßen mit ewig gleichen Blicken auf die berühmt-berüchtigte Macchia – den wilden grünen Bewuchs der Insel – und auf das Meer nur in Entfernung, weil der Zugang oft gesperrt (privat) oder unzugänglich ist.

Diese Reise hat mich an etwas erinnert:

Geh offen an eine Sache heran, vermeide Voreingenommenheit – positiv wie negativ – und lass dich überraschen.

Aus diesem Blickwinkel hat es viele spannende Ein- und Ausblicke gegeben. Und die werden nachwirken.

 


 

“Morgenseiten” und ihre Vorzüge

 

 

Kennt ihr den Begriff der “Morgenseiten”? Geprägt von der amerikanischen Autorin Julia Cameron, gehören sie zum “Weg des Künstlers” (in der englischen Sprache ist gendern nicht nötig).

Morgenseiten werden als Allererstes geschrieben, nachdem man aufgewacht ist. Drei DIN-A4-Seiten, von Hand gefüllt mit Gedanken, die einem morgens durch den Kopf gehen. Keine ausgearbeiteten Texte, sondern eine Art Gedankenstrom, der aus dem Kopf über die Hand aufs Papier fließt. Jeden Tag ohne Ausnahme. Und wenn man nicht weiß, worüber man schreiben soll, dann schreibt man genau das: “Ich weiß nicht, was ich schreiben soll.”

Ich nutze das Instrument der Morgenseiten nur unregelmäßig (was Julia Cameron nicht tolerieren würde), aber ich schreibe immer wieder meine drei Seiten in eine Kladde und stelle fest, dass sich dabei Gedanken entwickeln, die sonst vermutlich verschüttet blieben.

Schreibend über ein Thema nachdenken – vielleicht ist es die Entschleunigung, die durch den Stift passiert, die neue Kombinationen möglich macht.

So entstehen auch einige meiner Blogbeiträge, deren Ursprung in Notizen aus den Morgenseiten liegt.

Im Juni habe ich mir zum Beispiel Gedanken gemacht über Randbedingungen unserer Kreativität wie Zeit und Raum und Stimmung, die wir zum kreativen Arbeiten brauchen.

Welchen Raum nimmt das Schreiben, das “journaling” in eurem kreativen Alltag ein? Wie nutzt ihr das schriftliche Denken? Das würde mich interessieren.

 


 

Skizzenbücher und ihre Möglichkeiten

 

 

Noch so etwas, das ich nach und nach lerne. Lernen möchte.

Von vielen Künster*innen weiß ich, dass sie mit Skizzenbüchern arbeiten. Für manche ist das Skizzenbuch eine eigene Kunstform, für die meisten aber eine Art visuelles Notizbuch.

Ich tue mich immer noch schwer damit, unterwegs “mal eben” ein paar Kritzeleien zu machen und damit festzuhalten, was mich an einem Ort, in einer Landschaft interessiert, fasziniert, was ich mitnehmen möchte für spätere Bilder.

Ich merke, dass ich immer das Gefühl habe, eine “fertige Zeichnung” machen zu müssen. Dass es nicht genügt, ein paar Striche aufs Papier zu bringen und ein bisschen mit Farbe herum zu “schmieren”. Ich bremse mich selber aus, weil ich mich unter Erwartungsdruck setze (schon wieder diese Erwartungen!).

Im Urlaub hatte ich zwei Skizzenbücher mit: ein gekauftes, gebundenes und ein selbstgemachtes “Concertina Sketchbook” (Zieharmonika-Skizzenbuch, wie ein Leporello). Genutzt habe ich beide viel zu wenig.

Wie ich das Concertina Book hergestellt habe und auch die ersten Schritte darin, zeige ich euch demnächst auf meinem Blog.

Visuelle Notizen in einem Skizzenbuch – ich werde mich weiter damit beschäftigen, theoretisch und praktisch.

 


 

Pläne und ihre Tauglichkeit im Alltag

 

Unterwegs ist es leicht, Ideen zu entwickeln, was man alles machen will, wenn man erst wieder zuhause ist. Sie umzusetzen scheitert gerne am Alltag, der die Pläne irgendwie unterläuft oder überrollt.

Das sollte uns aber nicht davon abhalten, es immer und immer wieder zu versuchen.

Ich versuche gerade, eine Balance zu finden zwischen meiner Arbeit als Freiberuflerin im Bereich Mediengestaltung und meiner Arbeit als Künstlerin.

Mein Problem: Wenn ich an einem Auftrag arbeite, fällt die Kunst meist hinten runter, weil ich all mein kreatives Potential in die Arbeit stecke. Nach dem Motto: Erst den Auftrag fertig machen, dann die Bilder weitermalen.

Meine Vorstellung: Ich teile meinen Tag ein in Arbeitszeit und Kreativzeit und versuche diese gleichberechtigt zu behandeln.

Weil gerade verschiedene Aufträge anstehen, kann ich das jetzt gut ausprobieren und üben. Drückt mir die Daumen, dass es klappt.

Oder noch besser: Habt ihr Erfahrungen mit ähnlichen Situationen? Wie habt ihr dieses Problem gelöst? Ich bin gespannt, wie ihr damit umgeht.

 


 

Ihr seht, ich habe noch keine klare Vorstellung, was ihr im Juli auf meinem Blog finden werdet. Vermutlich einiges zum Thema Skizzenbuch, Korsika-Impressionen, Alltag und Kunst und natürlich (wie immer am dritten Mittwoch) das Zitat des Monats.

Schaut einfach vorbei und lasst euch überraschen.

 

Bis demnächst und herzliche Gruß

 

Eure Uta

 


 

P.S.: Wenn ihr jemanden kennt, die/der Interesse an meinem Newsletter haben könnte, dann dürft ihr ihn gerne weiterleiten.

 

P.P.S.: Und wenn ihr Fragen zu meiner Arbeit habt oder Anregungen, worüber ich mal schreiben sollte, dann schickt mir einfach eine E-Mail an kontakt@uta-loesken.de

 

 


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