Namenszug

Projekt "Behausungen"

Wie sich eine Bilderserie entwickelt

Die Inspiration

Im Frühjahr 2023 entstand die Idee zum Projekt „Behausungen“ im Rahmen eines 100-Tage-Projektes.

Nach den ersten 50 täglichen Landschafts-Skizzen mit Bleistift fehlte mir die Farbe und ich habe zu Aquarellstiften und Fineliner gewechselt.

Quadratische Foto-Ausschnitte von Gebäuden – entstanden auf unserer Portugal-Reise – werden reduziert auf Formen, Linien und Farben.

Einige dieser Skizzen drängten danach, in größerem Format auf Holzpanels umgesetzt zu werden.

Die Idee:

Bei Bau seiner „Behausungen“ setzt der Mensch seine meist geometrischen Formen gegen die organischen Formen der Natur und drängt sie zurück.

Sobald er sich nicht mehr ständig kümmert, holt sich die Natur ihren Raum zurück.

Der Prozess: Start mit einer wilden, bunten Untermalung

Hier arbeite ich gleichzeitig auf sechs Holzpanels. Ich ignoriere die Kanten und nutze alles als eine große Fläche.

Die Idee: Die Natur ist zuerst da, bevor wir sie mit unseren Behausungen zurückdrängen.

Die Farben, die ich für die Untermalung verwende, haben zuerst mal nichts mit den Farben zu tun, die ich für die Bilder selbst verwenden werde.

Skizze und erste Farbschicht

Die Skizze mache ich mit Pastellkreide, die in der Acrylfarbe später verschwindet.

Meine Motive habe ich mir in Grautönen ausgedruckt. Es geht hier nur um Flächen, Linien und Proportionen.

Ich entscheide, welche Elemente ich ins Bild übernehme und welche nicht.

Ich lege die Flächen dünn mit Acrylfarbe an. Durch die erste Farbschicht scheint die Untermalung durch.

Nach und nach folgen mehr Schichten und Details. Manches trage ich mit Schleifpapier wieder ab, damit die Untermalung in einzelnen Bereichen durchschimmert.

Reduzierte Palette

Ich arbeite mit einer reduzierten Palette, also mit nur wenigen Farben, aus denen ich alle anderen mische. Dadurch harmonieren sie miteinander und verbinden alle Bilder der Serie.

Für die Portugal-Serie nutze ich:

  • Zitrongelb
  • Ocker
  • Karminrot
  • Phtaloblau

Und dazu wie immer Weiß und Schwarz.

 

Ausarbeitung der Bilder

Schicht um Schicht baue ich die Bilder auf. Neben Acrylfarbe benutze ich auch Ölpastell-Kreiden und Bleistift.

Ich arbeite meistens mit Pinseln, verwische Farbe aber auch mit einem Lappen. Oder nehme einfach die Finger.

Die Rückkehr des Grün

Als letzten Schritt lasse ich die Natur in die Bilder zurückkehren, mal deutlich sichtbar, mal kaum wahrzunehmen.

Hier sind es Moos und Gras, die den Steinboden erobern.

Ich trete immer wieder zurück und überlege, wo noch etwas fehlt – oder vielleicht sogar zu viel ist.

Wann ist ein Bild fertig?

Wenn ich spüre, dass ich nichts mehr verändern möchte, dass ich es so gut gemacht habe, wie es mir zu diesem Zeitpunkt möglich ist.

Meist warte ich einen Tag ab, ob mir noch etwas auffällt. Wenn nicht, signiere ich das Bild.

Dabei nutze ich meinen Mädchennamen Burmeister.

Was ist noch zu tun?

Ich versiegele die Oberfläche des Bildes als zusätzlichen Schutz mit farblosem Acrylbinder.

Die Seitenkanten der Holzpanels schleife ich ab, dann streiche ich sie zweimal in einer zum Bild passenden Farbe und versiegele ebenfalls mit Acrylbinder.

Dann kann das Bild gerahmt werden.