„Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose.“
Warum fällt mir diese Zeile aus einem Gedicht von Gertrude Stein ein, wenn ich das Zitat von Henri Matisse lese?
Vielleicht, weil es bei beiden Sätzen darum geht, das, was da benannt wird – die Rose – so zu sehen, wie sie vor uns liegt. Mit unseren eigenen Augen. Keine Interpretation, kein Bild von anderen im Kopf zu haben.
Vermutlich gibt es nichts auf der Welt, das nicht schon gemalt worden ist, vielleicht schon viele Male. Aber das sollte uns nicht davon abhalten, unsere eigene Version zu erschaffen. Und damit es wirklich unsere eigene ist, müssen wir die der anderen vergessen.
Wir müssen die Rose selbst anschauen, müssen genau hinschauen, wahrnehmen, was wir sehen. Und dann müssen wir einen Weg finden, das Gesehene darzustellen.
Was ist es, das mich bei der Rose anspricht? Ist es ihre Farbe? Ihre Form? Ist es die Kombination der Blätter, die die Blüte bilden? Was verbinde ich mit einer Rose? Was bedeutet sie für mich?
Wenn ich diese und ähnliche Fragen für mich beantworte, wenn ich die Antworten als Leitfaden nutze für die Darstellung, dann wird mein Bild der Rose ein sehr persönliches Bild werden und damit einzigartig.