Buch: Ann Lamott / Bird by Bird

Bird by Bird – eins nach dem anderen

Achtung: Unbezahlte Werbung für ein Buch.

Dieses Buch stand vor vielen Jahren mal auf meiner Wunschliste. Zu der Zeit habe ich viel geschrieben und kaum gemalt. Es gibt eine Reihe Klassiker zum Thema „Kreatives Schreiben“, das Buch von Anne Lamott gehört dazu. Ich weiß gar nicht, warum ich es damals nicht gekauft habe. War es vergriffen? Wollte ich es nicht auf Englisch lesen? Keine Ahnung.

Ich hatte nicht mehr daran gedacht, bis es vor einigen Wochen in ganz anderem Zusammenhang erwähnt wurde. Es ging um das Schreiben eines „Artist Statement“, eines Textes, in dem man für sich als Künstler*in formuliert, wer man ist, was man macht und warum. Und dass man erstmal einen „shitty first draft“, einen „… ersten Entwurf“ schreiben soll, alles aufs Papier bringen, was einem einfällt, und dann nach und nach überarbeiten.

„Bird by Bird“ – was für ein seltsamer Titel für ein Buch, in dem es ums Schreiben geht, oder?

In einem der ersten Kapitel erklärt Anne Lamott, was es mit damit auf sich hat. Eine Erinnerung aus ihrer Kindheit: Der Vater hat ihrem älteren Bruder geraten, eine große Aufgabe – ein Referat für die Schule über Vögel – Stück für Stück anzugehen, so wie man auch einen Roman in kleine Happen zerlegen kann.

Und wie in diesem Beispiel verknüpft sie immer wieder Erlebnisse aus ihrem Leben mit dem Schreiben, erzählt lebendig, humorvoll und trotzdem ernsthaft von ihren langjährigen Erfahrungen als Leiterin von Schreibkursen.

Das Buch ist keine Sammlung von Schreibübungen, es führt die Leser durch die verschiedenen Bereiche rund ums Schreiben. Anne Lamott gibt viele Anregungen zum Schreiben selbst aber auch zur inneren Einstellung als Schreibende, liefert Tipps zu Hilfen, die man sich während des Arbeitens holen kann und sollte und beschäftigt sich auch mit dem Thema Publikation.

Warum stelle ich euch hier ein Buch rund ums Schreiben vor?

Weil ich beim Lesen immer wieder festgestellt habe, dass viele der Gedanken auch auf andere kreative Bereiche und vor allem auch auf die Malerei bezogen werden können.

Wie finde ich einen Anfang – egal ob vor dem weißen Blatt oder der leeren Leinwand? Was mache ich, wenn ich feststecke, nicht weiterkomme? Wie gehe ich mit dem inneren Kritiker um, mit den Glaubenssätzen, die ich verinnerlicht habe? Wie wichtig ist Öffentlichkeit und wie beeinflusst sie mich und meine Arbeit?

Der Untertitel „Instructions on Writing and Life“ zeigt, dass es eben nicht nur ums Schreiben geht. Die Anregungen, die sehr persönlich gefärbten und doch verallgemeinerbaren Erfahrungen von Anne Lamott machen einfach Spaß beim Lesen und geben Denkanstöße für die eigene kreative Arbeit.


Bird by Bird – one by one

Warning: Unpaid advertising for a book.

This book was on my wish list many years ago. At that time I wrote a lot and hardly painted. There are a number of classics on the subject of creative writing, and Anne Lamott’s book is one of them. I don’t even know why I didn’t buy it back then. Was it out of stock? Didn’t I want to read it in English? No idea.

I hadn’t thought about it until a few weeks ago it was mentioned in a completely different context. It was about writing an “artist statement”, a text in which you as an artist formulate who you are, what you do and why. And that you should first write a “shitty first draft”, put everything you can think of on paper, and then gradually revise it.

„Bird by Bird“ – what a strange title for a book about writing, right?

In one of the first chapters, Anne Lamott explains what this is all about. A memory from her childhood: The father advised her older brother to tackle a big task – a paper for the school about birds – piece by piece, just like you can cut a novel into small pieces.

And as in this example, she repeatedly links experiences from her life with writing, telling lively, humorous and yet serious about her many years of experience as a director of writing courses.

The book is not a collection of writing exercises; it guides readers through the various areas related to writing. Anne Lamott gives a lot of suggestions on writing itself but also on the inner attitude as a writer, gives tips on help that you can and should get while working and also deals with the topic of publication.

Why am I introducing you to a book about writing?

Because while reading I have found again and again that many of the thoughts can also be related to other creative areas and, above all, to painting.

How do I find a beginning – whether in front of the blank sheet or the blank canvas? What do I do if I’m stuck? How do I deal with the inner critic, with the beliefs that I have internalized? How important is the public and how does it influence me and my work?

The subtitle “Instructions on Writing and Life” shows that it’s not just about writing. The suggestions, the very personal and yet generalizable experiences of Anne Lamott are simply fun to read and give food for thought for your own creative work.

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