Buchtipp: „Kunst-Lab Malen“ von Deborah Forman

(Unbezahlte Werbung für ein älteres Buch)

Anfangen muss ich diesen Beitrag mit einem „Leider“. Leider gibt es einige spannende Bücher aus der sogenannten „Lab-Reihe“ des EMV-Verlages nur noch über den Gebraucht-Bücher-Markt (wenn man Glück hat).

Warum ich dieses Buch trotzdem hier vorstelle? Weil so viele Anregungen zum Experimentieren darin stecken: 52 Projekte, also für jede Woche des Jahres eins, gruppiert in fünf Kapitel.

Anders als in vielen Büchern mit Anleitungen zum Malen geht es nicht darum, ein vorgestelltes Bild anhand von Einzelschritten nachzuarbeiten.

Die Projekte haben jeweils einen bestimmten Schwerpunkt, der erkundet wird. Neben einer Materialliste (nur als Vorschlag zu sehen) und ein paar allgemeinen Informationen gibt es kurze Anleitungen, die als Grundstruktur für das Projekt gedacht sind. Dazu Tipps und weiterführende Anstöße.

Ein Beispiel, damit das hier nicht so allgemein bleibt:

Kapitel zwei fragt nach dem Wer. Jedes Projekt ist von der Technik einer Künstlerin oder eines Künstlers inspiriert.

Projekt eins ist Paul Klee gewidmet und der Überlagerung von Farbe und Textur. Mit Bleistift wird eine Skizze aus abstrakten Formen und überkreuzenden Linien auf Aquarellpapier gezeichnet. Die einzelnen Flächen werden mit Aquarellfarben getönt, gerne auch mit Farbverläufen. Nach dem Trocknen wird eine Textur aus kleinen Rechtecken darüber gelegt, die mit den Flächen darunter interagieren.

Klingt nicht gerade spektakulär?

Aber durch diesen einfachen Aufbau ergeben sich viele Möglichkeiten, die wir erkunden können.

Wir können z.B. immer wieder die gleiche Skizze machen und mit unterschiedlichen Farben füllen. Wir können die Rechtecke kleiner oder größer machen, Reihen mit Rechtecken in wechselnder Größe. Wir können die Kombination der Farben variieren, z.B. Komplementärfarben zwischen Untergrund und Textur nutzen oder neutrale und bunte Farben. Das sind die ersten Ideen, die mir spontan dazu einfallen.

Und darum geht es bei solchen Projekten. Ich wähle eins aus, nutze die Vorgaben als Rahmen, in dem ich mich dann frei bewegen kann. Und erkunde, was alles innerhalb dieses Rahmens möglich ist, wie weit ich die Grenzen verschieben kann.

In den Projekten werden ganz unterschiedliche Malgründe, Materialien und Techniken genutzt. Es wird auf Papier, Leinwand oder Stoff gearbeitet mit Aquarell- und Acrylfarben, Ölpastellkreiden und Modellierpasten. Linoldruck, Monotypie, Sgraffito und Fototransfer kommen zum Einsatz.

Nicht jedes Projekt im Buch wird mich reizen. Aber die, die das tun, lohnen eine nähere Betrachtung. Warum gerade dieses? Was genau spricht mich an? Was kann ich für meine kreative Praxis mitnehmen?

Deborah Forman: Kunst-Lab Malen

Edition Michael Fischer 2014

Wenn’s euch interessiert, dann schaut mal bei den üblichen Gebrauchtbücher-Händlern danach.

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