Inspiration finden bei: Mary Duffy

Beim Kramen in meiner Sammelkiste habe ich die Karte zu einer Ausstellung in Irland gefunden. Im Sommer waren wir auf unserer Reise auch in Kenmare (County Kerry). In der “Butter Market Gallery” – ja, das war früher wirklich eine Markthalle – fand gerade eine Ausstellung von Mary Duffy statt.

Der Name sagte mir nichts, aber die Bilder sprachen mich sofort an. Einige wenige Portraits, viele abstrakte Landschaften.

Die Größe der Arbeiten reichte von etwa Postkartenformat bis zu 1 x 2 Metern (so in etwa).

Duffy arbeitet viel mit Öl und Kaltwachs, sowohl auf Papier als auch auf Leinwand oder Holzpanels. Sie nutzt verschiedene Substanzen, die sie einarbeitet, wie Sand und Asche, Kreide und Kaffeesatz. Sie legt Schicht über Schicht, kratzt hinein, erzeugt lebendige Texturen.

All das ist eigentlich nichts Besonderes, ihre Bilder sind aber auf jeden Fall spannend anzuschauen.

Dann las ich ihr Artist Statement, das neben dem Eingang des Butter Market auslag. Und zuerst dachte ich, ich verstehe die englischen Worte nicht richtig. Sie wurde geboren ohne Arme. Wirklich komplett ohne Arme.

Wie kann diese Frau so malen? Sie malt mit ihren Füßen! Sie nutzt die Zehen zum Greifen ihrer Werkzeuge, wie man auf einem Foto auf ihrer Website sieht.

Wie viel Mühe muss es sie gekostet haben, das alles zu lernen. Wie viel Kraft braucht ihre Kunst jeden Tag. Und welche Stärke, sich nicht abbringen zu lassen von dem, was sie tun will.

Ich habe auf ihrem Instagram-Account gelesen, dass sie vor einigen Jahren sogar das Segeln gelernt hat und an Regatten teilnimmt.

Das macht mich demütig.

Deshalb wollte ich sie euch heute auch hier vorstellen.

Schaut euch auf ihrer Website ihre Bilder an. Und auch unbedingt dieses Video. Darin spricht sie über ihre Arbeitsweise, ihr seht viele ihrer Werke und auch sie selbst beim Malen.

Mary Duffys abstrakte Landschaften und Meeresbilder zeigen mir, in welche Richtung ich selber gerne gehen möchte. Und wenn mal wieder etwas nicht so funktioniert, wie ich es gerne hätte, denke ich an sie und ihre Beharrlichkeit.

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