Kleine Collagen sind eine handliche Möglichkeit, auch unterwegs kreativ zu sein. Man braucht nicht viel außer Papier, Schere, Kleber und irgendeinen Untergrund. Das kann ein Skizzenbuch sein oder – wie in meinem Fall – ein Stapel dünner Pappen, die ich zuhause vorbereitet hatte.
Wir waren im Mai mit dem Wohnmobil im Norden Spaniens und im Süden Frankreichs auf Tour. Ich hatte reichlich Material eingesteckt in Form mehrerer Magazine, einer Sammlung selbstgemachter Collagepapiere und allerlei Fundstücken wie Brottüten, Briefumschläge und Buchseiten. Meist abends habe ich dann am Tisch gesessen, geschnippelt und geklebt. Und oft auch vor mich hin geschimpft, weil manches nicht so werden wollte, wie es sollte. Mein Schatz sah mich dann zweifelnd an und meinte: “Ich dachte, du machst das gerne.”
Zuhause erlebt er mich selten so direkt beim Kreieren, weil ich das im Atelier mache. Dort habe ich deutlich mehr Platz und kann all mein “Zeug” liegen lassen. Ich muss nicht ständig in Kunststoffhüllen nach etwas Bestimmten suchen, muss nicht alles gleich wieder einräumen. Oft liegen im Atelier Papierstücke nebeneinander und inspirieren eine Collage, und das passiert eben nicht, wenn alles sortiert ist.
Was leider überhaupt nicht funktioniert: Draußen vor dem Wohnmobil in der lauen Abendluft an Collagen arbeiten. Normalerweise suche ich erst alle Teile einer Collage zusammen, schiebe sie auf der Pappe hin und her, schichte sie unterschiedlich, ehe ich beginne zu kleben. Doch der kleinste Windhauch sorgt dafür, dass die Papierschnipsel durcheinanderkommen oder sogar flüchten. Geht gar nicht!
Egal, im Laufe der Reise habe ich mich an die veränderten Bedingungen gewöhnt und versucht, das Beste daraus zu machen. Denn die “Daily Collages” sind ja zum Experimentieren und Spielen gedacht, nicht mehr und nicht weniger.
Und so hat sich wieder eine Mischung unterschiedlicher Ansätze bei den Collagen ergeben. Manchmal habe ich eine Idee mehrere Tage hintereinander ausprobiert, manchmal sind die Collagen “Einzelstücke”.
Wie die Mai-Collagen aussehen, könnt ihr euch wie immer in einem Flipbook anschauen (Klick auf das Cover vergrößert die Ansicht):
