Unterwegs gesehen: August Macke – Stillleben mit Apfelschale und japanischem Fächer (1911)

Öl auf Leinwand, 56 x 56 cm

Auf dem Rückweg von einem Besuch bei Freunden haben wir vor ein paar Wochen einen Stopp gemacht beim Kunstmuseum Bonn. Es liegt auf der Bonner Kunstmeile direkt neben der Bundeskunsthalle.

Noch bis Ende August 2025 zeigt das Museum eine Ausstellung unter dem Titel „Aufbruch in die Moderne“ mit dem Untertitel „August Macke und die Rheinischen Expressionisten“.

Kennengelernt habe ich Macke über seine Aquarelle von der „Tunisreise“, die er 1914 zusammen mit Paul Klee und Louis Moilliet unternommen hat. Ich liebe die leuchtenden Farben und die Leichtigkeit, mit der er seine Motive aufs Papier bringt.

Später habe ich dann auch Mackes farbenfrohe Ölgemälde entdeckt, vor allem die Stadtszenen mit stilisierten Figuren.

Dieses Stillleben war mir neu und hat mich wegen seiner Klarheit angesprochen.

Was fällt mir bei der Betrachtung auf?

Das Bild ist horizontal fast in der Mitte geteilt in eine Art Tisch, der mit einem gemusterten Tuch bedeckt ist, und die einfarbige Wand dahinter.

Auf dem Tisch stehen am vorderen Rand eine Schale mit Äpfeln und an die Wand gelehnt ein achteckiges Objekt, der japanische Fächer.

Warme Farben dominieren die Darstellung: Rot, Orange, ein warmes Gelbgrün. Im Kontrast dazu die blaugraue Obstschale und die kühleren Farben auf dem Fächer.

Die Farben der Äpfel finden sich wieder in den Mustern des Tuches, auch die Wandfarbe korrespondiert mit einem der Äpfel.

Schatten gibt es kaum. Die Tiefe des Bildes wird vor allem durch die Überschneidungen von Äpfeln, Schale und Fächer sowie den „Knick“ in den Muster-Linien des Tuches erzeugt.

Das Bild lebt für mich von den einfachen Formen von Äpfeln und Schale im Kontrast zu den Mustern auf Tuch und Fächer.

Was nehme ich für mich mit?

Ich mag diese Art von Stillleben mit wenigen Objekten und übersichtlichen Kompositionen. Ich mag einfache Formen, wie sie auch in den Stillleben von Giorgio Morandi zu finden sind.

Kräftige Farben und klare Kontraste sprechen mich an.

Und das Bild weckt in mir den Wunsch, zu meinen Stillleben-Experimenten von 2015 zurückzukehren. Wenn ihr sehen wollt, was damals entstanden ist (ein paar der Bilder hängen gerade in meiner Ausstellung in Gummersbach), dann schaut mal hier auf meiner Website vorbei: Stillleben.

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