im Skizzenbuch

Was kommt nach dem 100-Tage-Projekt?

Der Mai hat begonnen und ich sehe immer noch Tag für Tag aus dem Fenster auf die grüner werdenden Hügel gegenüber. Darüber ein Himmel, der mal blau mal grau ist, aber immer beschränkt wird von der hoch im Bild angesiedelten Baumreihe, die die Wiesen abschließt.

Mir fehlt die Weite, die Möglichkeit bis zu einem fernen, tief liegenden Horizont zu schauen mit der Ahnung von „dahinter geht’s weiter“. Mir fehlt das Meer.

Ich weiß, das sind Luxusprobleme, denn in diesen Zeiten habe ich einen Blick auf Natur statt auf Beton, ich habe Vogelstimmen statt Autolärm und manchmal intensive Landluft statt Auspuffgasen.

Trotzdem. So gerne ich hier lebe, so gerne möchte ich wieder mal auf Reisen gehen. Doch noch braucht es Geduld. Und als Künstlerin habe ich eine Möglichkeit, meiner Sehnsucht Futter zu geben.

Was mache ich, wenn in einer Woche das 100-Tage-Projekt beendet ist?

Der letzte 10-Tage-Block ist inspiriert von der Idee, eine größere Serie von Meeresbildern zu malen. Die Sehnsucht nach Meer wird in Farbe auf Papier, Leinwände und Holztafeln fließen.

Ich werde experimentieren und die Erfahrungen aus dem Kontraste-Projekt nutzen, um eine – zumindest für mich – neue Art von Meeresbildern zu finden.

Im Skizzenbuch beschäftige ich mich gerade ein wenig mit den Buhnen, die mich am Strand immer wieder faszinieren.

Ich mag ihre Holzstruktur, die Risse, die unterschiedlichen Färbungen, den Bewuchs mit Algen und Seepocken. Ich mag, wie die langen Reihen quer zum Strand ihn strukturieren. Wie Möwen auf ihnen hocken, einzeln oder in ganzen Schwärmen. Wie sich die Wellen an ihnen brechen.

Ich weiß noch nicht, wie ich meine Empfindungen in Bilder einfließen lassen kann. Genau das ist ein Grund, auf diese kreative Reise ans Meer zu gehen. Auch wenn ich das zur Zeit nur mit Hilfe von Fotos machen kann.

Ich weiß nicht, ob das, was ich in den nächsten Tagen und Wochen mache, zu „fertigen Bildern“ führen wird. Auch diese Offenheit und Unsicherheit gehört zur kreativen Reise dazu. Der Weg liegt vor mir, es gibt kein festes Ziel, nur ein Schritt-für-Schritt.

Ich möchte diese Schritte für mich dokumentieren, indem ich Fotos und kleine Videos mache und Notizen, in denen ich festhalte, was funktioniert und was nicht. Hier auf dem Blog könnt ihr mich gerne auf meiner Reise begleiten.

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