Aufbewahren von Ideen

Woher Ideen nehmen (2): Sammeln, sammeln, sammeln!

“Künstler sind Sammler.” – das lese oder höre ich immer wieder.

Vielleicht sollte man sogar verallgemeinern: “Kreative sind Sammler.”

Ich meine damit nicht das Sammeln von Briefmarken oder Ü-Ei-Figuren, das würde viel zu sehr einschränken auf nur einen Bereich. Wir sammeln stattdessen ganz unterschiedliche Dinge: altes Papier, Woll- und Stoffreste, Kleinkram wie Plastikdeckel, Weinkorken oder Kugeln aus Deorollern (ja, ich rede hier auch von mir).

Alles, was uns anspricht, alles, von dem wir glauben, dass wir damit etwas machen können, wird aufgehoben. Wenn wir zu den etwas ordentlicheren Kreativen gehören, werden die Dinge in Boxen einsortiert und gestapelt, bis sie irgendwann Verwendung finden.

Irgendwann? Vieles bleibt für lange Zeit in den Kisten liegen, verstopft Regale oder Schubladen und wird am Ende doch entsorgt. Immer wieder aber ist dieser Material-Fundus die Basis kreativer Projekte.

Die Anregungen dazu, die Inspirationen sammeln wir ebenfalls, teils zuhause, teils auf Reisen. Unser Blick fällt auf ein Bild in einem Schaufenster oder ein Dekorationsobjekt aus Papier. Wir finden ein buntes Brettergestell, auf dem Kleidung präsentiert wird, viel interessanter als die Kleidung selbst. Ein Mobilé, das sich sanft im Wind dreht, fasziniert uns. Oder einfach eine Ansammlung bunter Herbstblätter auf rissigem Asphalt.

Und nun? Wir können diese Dinge nicht mitnehmen, aber wir können die Idee mitnehmen. Wir holen das Notizbüchlein aus der Tasche und schreiben ein paar Stichworte auf oder skizzieren das Objekt. Noch einfacher: Wir nutzen die Kamera unseres Mobiltelefons und mit einem “Klick” ist die Inspiration festgehalten. Egal, wenn Reflektionen in einer Glasscheibe stören oder der Aufnahme-Winkel ungünstig ist. Es geht nicht um ein perfektes Foto, es geht um die Erinnerung.

Gesammelte Ideen aufbewahren

Das Sammeln von Ideen, von Inspirationen ist das eine. Aber wie kann ich diese Ideen so aufbewahren, dass ich sie auch bei passender Gelegenheit wiederfinde und nutzen kann?

Ich denke, da gibt es keine allgemeingültigen Prinzipien. Denn so vielfältig wie die gesammelten Ideen, so unterschiedlich “ticken” auch die Sammler. Und was für die eine ein gutes System ist, passt für den anderen überhaupt nicht.

Deshalb möchte ich euch einfach meine verschiedenen Möglichkeiten vorstellen.

  • Die Stichworte und Skizzen aus meinem Notizbuch übertrage ich auf Blanko-Karteikarten (Format A6) und vergebe Schlagworte. Dann sortiere ich die Karten in einen Karteikasten ein, den ich mit Registerkarten unterteilt habe nach verschiedenen Bereichen wie “Collage”, “Papier”, “Upcycling” und so weiter.
  • Die Fotos sammele ich eine Weile und lasse mir dann Abzüge machen im Format 13 x 18 (geht online schon sehr günstig). Diese Abzüge klebe ich mit doppelseitigen Fotoklebern auf Fotokarton (DIN A4) auf und hefte die Bögen dann in einen Aktenordner. Der ist ebenfalls unterteilt nach verschiedenen Bereichen. Auf den Blättern kann man gut zusätzliche Notizen machen – dazu demnächst.
  • Wenn ich im Netz Künstler entdecke, deren Bilder mich inspirieren, dann speichere ich mir den Link zu ihrer Website als Bookmark. Ich habe dafür im Browser in der Favoritenleiste einen Ordner “Kunst” angelegt.

Ich weiß, das klingt jetzt sehr ordentlich und bürokratisch, aber so schlimm bin ich gar nicht. Meist sammele ich erstmal eine Weile vor mich hin, horte alles unsortiert, bis mich schließlich der Ordnungswahn packt und ich versuche, die Stapel abzuarbeiten. Üblicherweise passiert das im November.

Wie und wo sammelt ihr eure Inspirationen? Wie bewahrt ihr sie auf? Und nutzt ihr sie dann auch irgendwann? Erzählt mir doch von euren Erfahrungen in den Kommentaren. Ich bin gespannt.


Where do ideas come from (2): collect, collect, collect!

“Artists are collectors.” – I read or hear that over and over again.

Perhaps one should even generalize: “Creatives are collectors.”

I don’t mean collecting postage stamps or Ü-Egg figures, that would restrict it to just one area far too much. Instead, we collect very different things: old paper, wool and fabric scraps, odds and ends such as plastic lids, wine corks or balls from deodorant rollers (yes, I’m also talking about myself here).

Everything that speaks to us, everything that we think we can do something with, is saved. If we are one of the more neat creative types, things are sorted into boxes and stacked until they can be used at some point.

At some point? Much remains in the boxes for a long time, clogs shelves or drawers and is ultimately disposed of. Again and again, however, this material pool is the basis of creative projects.

We also collect ideas, inspirations, partly at home, partly while traveling. Our gaze falls on a picture in a shop window or a decorative object made of paper. We find a colorful wooden rack on which clothes are presented to be much more interesting than the clothes themselves. We are fascinated by a mobile that turns gently in the wind. Or just a collection of colorful autumn leaves on cracked asphalt.

And now? We can’t take these things with us, but we can take the idea with us. We take the notebook out of our pocket and write down a few keywords or sketch the object. Even easier: We use the camera on our mobile phone and the inspiration is captured with one “click”. It doesn’t matter if reflections in a pane of glass are disturbing or the viewing angle is unfavorable. It’s not about the perfect photo, it’s about the memory.

Storing collected ideas

Collecting ideas and inspirations is one thing. But how can I keep these ideas in such a way that I can find and use them again when the opportunity arises?

I think there are no general principles. Because as diverse as the ideas collected, the collectors “tick” just as differently. And what is a good system for one does not work at all for the other.

Therefore I just want to introduce you to my different options.

  • I transfer the key words and sketches from my notebook to blank index cards (A6 format) and assign key words. Then I sort the cards into an index box, which I have subdivided with tabs according to different areas such as “collage”, “paper”, “upcycling” and so on.
  • I collect the photos for a while and then have prints made in 13 x 18 format (online is already very cheap). I stick theses prints on photo cardboard (DIN A4) with double-sided photo adhesives and then staple the sheets in a file folder. It is also divided into different areas. You can also make additional notes on the sheets – more on that soon.
  • When I discover artists on the internet whose paintings inspire me, I save the link to their website as a bookmark. For this I have created an “Art” folder in the favorites bar in the browser.

I know that sounds very neat and bureaucratic, but I’m not that bad. I usually collect things for a while first, pile up everything unsorted, until finally I am seized by the obsession with order and I try to work through the pile. Usually this happens in November.

How and where do you collect your inspirations? How do you keep them? And do you use them at some point? Tell me about your experiences in the comments. I am excited.

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