Ein Monat rund um Collagen

Ich hatte euch ja vor einiger Zeit gefragt, wozu ihr auf meinem Blog und dem YouTube-Kanal gerne mehr sehen möchtet. Das Wort „Collage“ tauchte dabei recht häufig auf.

Deshalb habe ich mir überlegt, im August den Schwerpunkt auf dieses Thema zu legen.

Anfang Juli hatte ich euch in diesem Video gezeigt, wie ich mein Collagematerial organisiere. Dabei musste ich feststellen, dass ich in der Abteilung „selbstgemachtes Papier“ nur wenig wirklich schönes Material habe. Es ist also an der Zeit, neues herzustellen und da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Ein paar davon werde ich euch im Lauf des Monats zeigen.

Ich möchte euch Beispiele geben für unterschiedliche Techniken, die ich im Laufe der Zeit – meistens im Netz – gefunden habe. Und wie sie auf unterschiedlichem Papier wirken. Ihr könnt dann eure eigenen Experimente mit ihnen starten, um herauszufinden, womit ihr selber arbeiten möchtet.

Warum eigene Collagepapiere?

Wir sind umgeben von Papier in allen Varianten – ich habe darüber schon hin und wieder geschrieben. Zeitungen und Zeitschriften, Bücher, Geschenkpapier, Tortenspitzen (benutzt die noch irgendjemand?), Notenblätter, Schnittmuster, Brötchentüten und vieles mehr. An Material sollte es nicht fehlen, warum also noch mehr selber produzieren?

Erste Antwort: Weil es Spaß macht! Wir können mit unseren Farben, mit verschiedenen Materialien und Techniken spielen. Wir lernen sie kennen und können sie später gezielt einsetzen. Wir erweitern sozusagen unseren Werkzeugkasten. Und das, was bei den Experimenten herauskommt, ist nicht einfach „Abfall“ sondern kann als Basis für Bilder genutzt werden. Ich gestehe: Das Ganze hat Suchtpotenzial.

Zweite Antwort: Wir können Papiere herstellen, die in Farbe, Muster, Textur zusammen passen und zu dem Thema, mit dem wir uns in Collagen beschäftigen möchten. So vielfältig gefundenes Material ist, so unruhig kann es Bilder machen, so wenig zusammenhängend, wenn wir nicht aufpassen.

Dritte Antwort: Wir haben kein Problem mit dem Urheberrecht. Collagen mit „fremdem“ Material, z.B. aus Zeitschriften, finden sich in einer Grauzone. Wenn wir Teile von Fotos aus Magazinen oder Büchern verwenden, müssten wir eigentlich die Fotograf*innen um Erlaubnis bitten, denn sie haben das Recht an ihren Bildern.

Und wenn ich nur kleine Teile verwende? Wenn meine Collage aus diesem Fremdmaterial eine „eigene künstlerische Leistung“ darstellt, dann kann das auch ohne Erlaubnis gehen. Aber genau da beginnt die Grauzone.

Ich bin keine Juristin, aber soweit ich das verstanden habe, hängt es davon ab, wie viel ich von den Bildern anderer jeweils nutze und ob ich alles so zusammenbaue, dass es etwas völlig Neues ergibt. Wenn ich also ein Auge aus einer Werbeanzeige für Kosmetik ausschneide und das dann mit einer Mütze aus einer Modezeitschrift und einem Fenster aus einem Möbelprospekt kombiniere, dann ist das vermutlich unproblematisch. Nutze ich aber fast die komplette Seite aus einem Magazin – die ist dann wiedererkennbar – und klebe nur ein paar Kleinigkeiten darauf, dann ist das klar eine Urheberrechtsverletzung.

Das alles spielt natürlich keine Rolle, wenn ihr die Collagen einfach nur für euch macht. Aber in dem Moment, wo ihr sie „veröffentlicht“ – sprich: z.B. auf Instagram oder eurer Website zeigt -, greift das Urheberrecht. Also Vorsicht!

Lasst uns in der nächsten Zeit mit unterschiedlichem Papier, mit Farbe und Stiften, mit Schablonen und Stempeln spielen. Und lasst uns sehen, was wir anschließend mit unserem Material anstellen.

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