Was für Materialien nutze ich?

Letzte Woche ging es um die Idee, dass ich viel „produzieren“ muss, um mich weiterzuentwickeln. Quantität bringt Qualität.

Ich brauche Übung, um meine Materialien kennenzulernen, um mich mit Techniken vertraut zu machen. Ich muss ausprobieren und ein Gefühl dafür bekommen, was geht und was nicht geht, und zwar ohne die Absicht, etwas Vorzeigbares (oder gar Verkaufbares) zu machen.

Aber das ganze Material kostet Geld! Leinwand und Papier, Pinsel und Farben, die kann ich doch nicht so verschwenden, oder?

Wir neigen dazu – zumindest für die „Übungsphase“ – am Material zu sparen. Einfache Pinsel, preiswerte Farben, kein hochwertiges Papier. Und sind oft frustriert, weil die Ergebnisse unbefriedigend sind. Die Farben decken nicht gut, das Papier wellt sich und mit den Pinseln kann man keinen sauberen Strich ziehen.

Üben ist kein Verschwenden

Zuerst mal müssen wir uns klar werden, dass Üben niemals Verschwendung von Material ist. Üben und spielerisches Ausprobieren gehören einfach dazu.

Und damit unsere Übungen etwas bringen, müssen wir auch mit dem Material arbeiten, das wir später verwenden wollen. Denn die verschiedenen Farben, Pinsel, Papiere verhalten sich unterschiedlich und Erfahrungen, die wir mit ihnen machen, lassen sich nicht so einfach auf ganz andere übertragen.

Ein Beispiel: Ich habe hier Ergebnisse von Mischübungen mit Krapprot von verschiedenen Herstellern gezeigt. Auch wenn alle drei Krapprot heißen, ergibt jedes andere Töne, wenn es mit Weiß aufgehellt oder mit Schwarz abgedunkelt wird. Außerdem decken die einzelnen Farben unterschiedlich.

Einen Mittelweg finden

Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, wo ich sparen kann und wo ich es nicht tun sollte.

Bei Acryl-Farben lohnt es sich, mindestens eine gute Studienqualität oder eine einfache Künstlerqualität zu kaufen. Die Farben lassen sich gut verarbeiten, ihre Pigment-Dichte ist so, dass man sie problemlos verdünnen kann und sie ihre Leuchtkraft erhalten.

Dabei ist es sinnvoll, mit wenigen Farbtönen zu beginnen, z.B. mit den Grundfarben plus Weiß und Schwarz. Nach und nach kann man die Palette erweitern, wo es nötig scheint.

Pinsel sind etwas, dass ich ständig kaufen könnte. Es gibt sie in einer unendlichen Vielzahl, sowohl im Künstlerbedarf als auch im Baumarkt. Pinsel „fürs Grobe“ können günstig sein, wichtig ist nur, dass sie ihre Haare nicht verlieren. Für feine Arbeiten suche ich dann eher nach hochwertigeren Pinseln.

Ähnlich geht es mir bei Keilrahmen: Für kleine Formate darf es auch die Basis-Qualität sein, bei großen Formaten bieten die teureren Serien stabilere Konstruktionen, die sich nicht so leicht verziehen. Und nichts ist schlimmer, als ein tolles Bild, das nicht glatt an der Wand hängt.

Fazit:

  • Nur wenn wir mit qualitativ passendem Material unsere kreativen Übungen und Experimente machen, haben wir Spaß daran. Und nur, wenn unsere Erkundungen Freude machen, helfen sie uns weiter auf unserem künstlerischen Weg.
  • Wenn das Budget begrenzt ist, sollten wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir auf jeden Fall benötigen, und sie dann in ausreichender Menge und guter Qualität besorgen. Nach und nach können wir unser Equipment ausbauen.
  • Außerdem: Farbige Übungen auf Papier können z.B. als Collagematerial Verwendung finden, Leinwände können übermalt werden. Nichts, was wir machen, ist unnütz oder Abfall!

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