Ideen wachsen lassen – Zitat von Julia Cameron

„Push, pull, outline and control“ – das sind die englischen Worte im Zitat von Julia Cameron. Übersetzungen können oft nicht den ganzen Umfang dessen wiedergeben, was an Bedeutungen in den Originalworten eingeschlossen ist.

Was fällt mir dazu ein?

Push und pull – da entsteht bei mir ein Bild von Schieben und Ziehen, ein Hin und Her, mit dem wir etwas in eine bestimmte Richtung treiben wollen wie eine Schafherde.

Outline – der Umriss, die Kontur klärt ein Bild, grenzt dabei aber auch ein. Oder aus.

Control – Kontrolle spielt in unserem Leben häufig eine Rolle, bewusst oder unbewusst. Kontrolle zu haben gibt uns ein Gefühl von Sicherheit, von Komfortzone. Kontrolliert zu werden dagegen beengt, bedrängt, setzt unter Druck.

Ideen organisch wachsen lassen

„Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Ich mag dieses afrikanische Sprichwort, weil es mit einem Augenzwinkern eine einfache Wahrheit ausspricht.

Manche Dinge brauchen Zeit, Ruhe und ein bisschen Laissez-faire, um sich gesund zu entwickeln. Ideen gehören eindeutig dazu.

Ich finde diese Vorstellung angenehm, weil sie den Druck aus dem Prozess herausnimmt. Da taucht ein Ideen-Keimling auf, und ich brauche nichts weiter zu tun, als ihm gute Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Ich gebe ihm Wasser und Nahrung – sprich: ich beschäftige mich in Gedanken immer mal wieder mit der Idee und allem, was mir dazu einfällt.

Ich unterscheide auch nicht zwischen „Nutzpflanze“ und „Unkraut“, denn im Stadium des Keimlings sehe ich der Idee nicht an, was alles aus ihr werden, welch schöne Blüten sie treiben, welch leckere Früchte sie entwickeln kann.

Ich lehne mich entspannt zurück, betrachte, was da wächst und gedeiht, und warte, bis die Idee reif zur Ernte ist.

In einer Zeit, in der der Begriff Effizienz in aller Munde ist, klingt das fast schon anarchisch, oder?

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