Malen oder Schreiben - oder kombinieren?

Malen und Schreiben im Wechsel – oder kombiniert?

Es gibt Jahre, da habe ich kaum gemalt, dafür reichlich geschrieben: Kurzgeschichten, Kurzkrimis, Lyrik, vieles veröffentlicht in eigenen Büchern oder Gemeinschafts-Anthologien, anderes in meinem Blog oder überhaupt nicht.

Dann wieder zieht sich das Schreiben in die Kulissen zurück und überlässt Pinsel und Farbe die Bühne. In diesen Zeiten entstehen mal mehr, mal weniger Bilder, dafür meist nur kurze lyrische Texte zu Fotografien, die gemeinsam die Seiten meiner Kalender füllen.

Mir schien es immer, als wäre mein Vorrat an Kreativität begrenzt, als stünde eine bestimmte Menge zur Verfügung und ich müsste mich entscheiden, wofür ich diese Ration nutze. Entweder Malen oder Schreiben. Ich dachte in Tätigkeiten.

Das Meer als Schwerpunkt

Weil mich das Meer gerade intensiv beschäftigt, habe ich in alten Texten gestöbert, denn auch dort findet es sich überall. Und langsam, ganz langsam tauchen Ideen aus den Tiefen des Gedanken-Ozeans.

Was, wenn ich ein neues Buch mache mit viel „Meer inside“, sowohl in Worten als auch in Bildern?

Was, wenn ich Lyrik und Malerei auf Malplatten kombiniere?

Was, wenn sich der Kalender für 2022 mal wieder dem Meer verschriebe?

„Träum weiter“, zischt mein innerer Kritiker. „Du nimmst dir wieder viel zu viel vor.“

Ich nicke, seufze, dann schüttele ich mich und lächele. Denke an mein Jahresmotto 2021: „Auf abwechslungsreichen Wegen – meinen Fokus bewahren“

Es passt! Mein Fokus liegt klar auf dem Meer, dem ich mich auf unterschiedlichen Wegen nähere. Der Inhalt, das Thema ist der Fokus, nicht die Tätigkeit (Malen oder Schreiben). Damit öffnet sich mein Kreativ-Reservoir für die verschiedenen Möglichkeiten, mich mit meinem Schwerpunkt zu beschäftigen.

Warum also nicht träumen, den Ideen rund ums Meer Zeit geben, zu wachsen wie ein Korallenriff in tropischen Gewässern oder sich aufzulösen wie der Nebel über dem Wasser bei steigender Sonne.

Kreativ sein und arbeiten bedeutet nicht „entweder – oder“, es lebt vom „sowohl – als auch“. Glaube ich jedenfalls. Wie seht ihr das?

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