Warum mache ich das alles?

Warum mache ich das eigentlich alles?

Vor einer Weile fragte mich eine Freundin, warum ich mir so viel Arbeit mache mit Blog-Beiträgen und Videos. Sie wollte wissen, ob ich ein bestimmtes Ziel damit verfolge, denn in der Zeit, die ich fürs Schreiben und die Video-Bearbeitung aufwende, könnte ich doch genauso gut malen.

Meine spontane Antwort: Ich mache das, weil es mir Spaß macht.

Wir haben noch ein bisschen darüber geredet, dann driftete das Gespräch in eine andere Richtung. Aber ihre Frage hat mich weiter beschäftigt.

Wie hat sich das eigentlich alles entwickelt?

Ich schaue mal ein Stück weit in die Vergangenheit, um genau zu sein fünfzehn Jahre zurück. Damals lag mein Fokus auf dem Schreiben: Lyrik, Kurzgeschichten, Reiseimpressionen.

Ich wollte mich quasi selber überlisten und mich zum täglichen Schreiben bringen, indem ich meinen ersten Blog startete mit einer bunten Mischung an Texten. Es hat funktioniert – ich bin dran geblieben.

Mit der Zeit haben sich die Inhalte verändert, vervielfältigt. Zu den Texten kamen Fotos, es ging nicht mehr nur um Gedichte oder Geschichten, sondern um all die kreativen Dinge, mit denen ich mich beschäftige: Malerei, Handarbeit, DIY und mehr.

Vor zwei Jahren dann eine Art Umkehr, weil sich die Vielfalt inzwischen eher nach Verzetteln und Beliebigkeit anfühlte. Der neue Fokus: Malerei, Collage und alles drumherum.

Das bedeutet nicht, dass ich nicht mehr stricke oder Papier schöpfe oder Seife koche (gut, das habe ich wirklich lange nicht mehr gemacht). Aber all das spielt auf meiner Website und vor allem in meinem Blog keine Rolle mehr.

Was möchte ich mit meinem Blog erreichen?

Natürlich freue ich mich, wenn andere meine Blog-Beiträge lesen. Wäre schön, wenn hin und wieder ein Kommentar dazu käme, aber das ist nicht wirklich wichtig.

Vielleicht kann ich durch meine Posts auch die eine oder den anderen anregen, ihrer kreativen Seite eine Chance zu geben. Doch das sind Nebeneffekte.

Im Prinzip ist dieser Blog so etwas wie ein Logbuch meiner Reise durch die Welt der Kunst. Ich schreibe darüber, was ich mache, was mich beschäftigt, worüber ich nachdenke. Und so kann ich immer wieder zurückblättern und diese Reise nachvollziehen. Kann schauen, welche Wege ich genommen habe, wohin sie mich führten und welche Orte ich unbedingt noch einmal besuchen möchte.

Noch viel wichtiger ist mir aber ein anderer Aspekt.

Ein Aufsatz von Heinrich Kleist trägt den Titel “Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden”. Durch das Sprechen über eine Angelegenheit zu einem Gegenüber – das noch nicht einmal etwas davon verstehen muss – muss man seine Gedanken und Worte strukturieren. Und das führt häufig dazu, dass sie für einen selbst klarer werden.

Genau darum schreibe ich meinen Blog. Weil mir vieles, mit dem ich mich beschäftige, klarer wird, wenn ich es in Worte und Sätze fasse, die an potenzielle Leser gerichtet sind. Und oft tauchen wie aus dem Nichts neue Ideen auf, die mich dann auf meiner Reise ein Stück weiterbringen.


Why am I actually doing all this?

A while ago a friend asked me why I put so much work into blog posts and videos. She wanted to know if I was doing it for a specific purpose, because with the time I spend writing and editing video, I might as well be painting.

My spontaneous answer: I do it because I enjoy it.

We talked about it a bit more, then the conversation drifted in another direction. But her question kept bothering me.

How did it all actually develop?

I look a bit far into the past, fifteen years to be exact. Back then, my focus was on writing: poetry, short stories, travel impressions.

I wanted to outsmart myself and get myself to write every day by starting my first blog with a colorful mix of texts. It worked – I stuck with it.

Over time, the content has changed and multiplied. Photos were added to the texts, it was no longer just about poems or stories, but about all the creative things I do: painting, needlework, DIY and more.

Two years ago there was a kind of reversal, because the variety now felt more like getting bogged down and arbitrariness. The new focus: painting, collage and everything around it.

That doesn’t mean I’ve stopped knitting or making paper or making soap (well, I haven’t done that in a really long time). But none of that matters anymore on my website and especially on my blog.

What do I want to achieve with my blog?

Of course I am happy when other people read my blog posts. It would be nice if there was a comment every now and then, but that’s not really important.

Maybe through my posts I can encourage one or the other to give their creative side a chance. But these are side effects.

In principle, this blog is something like a logbook of my journey through the world of art. I write about what I do, what worries me, what I think about. And so I can always look back and understand this journey. I can see which paths I took, where they led me and which places I definitely want to visit again.

Another aspect is even more important to me.

An essay by Heinrich Kleist is entitled “On the gradual development of thoughts while speaking”. Speaking about an issue to someone – who doesn’t even need to know anything about it – requires structuring your thoughts and words. And that often leads to them becoming clearer to oneself.

That’s exactly why I write my blog. Because much of what I study becomes clearer to me when I put it into words and phrases that are aimed at potential readers. And new ideas often appear out of nowhere, which then take me a step further on my journey.

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