Gedanken zum kreativen Prozess (2): Individuelles

Was meinen Künstler*innen, wenn sie – zum Beispiel in ihrem Artist Statement – von ihrem kreativen Prozess sprechen?

Was meine ich, wenn in meinem Jahresmotto steht: „(m)einen kreativen Prozess entwickeln“?

Vorletzten Mittwoch habe ich das Vier-Phasen-Modell des kreativen Prozesses nach Wallas kurz vorgestellt. Ein Modell, wie es von einer ersten Idee über Informationssammlung, Ausbrüten und Geistesblitz bis zur Lösung eines Problems, einer Fragestellung kommt. Aber das ist ein sehr allgemeiner Ablauf.

Jede Künstlerin, jeder Künstler hat da eigene, spezielle Vorgehensweisen, die in ihren Grundzügen für die Person typisch sind, auch wenn sie mit der Zeit oder den Projekten variieren können.

Wo stehe ich? Wie mache ich weiter?

Ich habe bisher keinen „kreativen Prozess“, den ich als solchen benennen könnte. Ich habe keine typische Art und Weise, wie ich ein künstlerisches Projekt angehe. Und ich glaube, dass das ein Grund sein könnte, warum ich manchmal so schwer ins Tun komme.

Wenn wir das Vier-Phasen-Modell als Leitfaden nehmen, bin ich in Phase 1:

Ich habe ein Problem erkannt, das ich lösen möchte. Jetzt muss ich mich vorbereiten und Informationen sammeln.

Es gibt viele Künstlerinnen und Künstler, die ich spannend finde und deren Webseiten ich mir im Internet-Browser per Lesezeichen gespeichert habe. Bei den meisten habe ich schon lange nicht mehr vorbei geschaut.

Also werde ich das jetzt tun und sehen, ob ich etwas über ihre jeweiligen künstlerischen Prozesse herausfinden kann. Ich werde Notizen machen, einfach sammeln, nicht bewerten.

Und danach – in Phase 2 sozusagen – werde ich diese Techniken, Methoden, Vorgehensweisen sichten und schauen, was mich anspricht, berührt und für mich tauglich scheint. Ich werde berichten …


Thoughts on the creative process (2): Individual

What do artists mean when they talk about their creative process – for example in their artist statement?

What do I mean when my motto for the year says: “develop a/my creative process”?

Last Wednesday I briefly presented Wallas’ four-phase model of the creative process. A model of how it comes from an initial idea through information gathering, incubation and a flash of inspiration to the solution of a problem or a question. But this is a very general process.

Every artist has their own special way of proceeding, the main features of which are typical for the person, even if they can vary over time or with the projects.

Where am I standing? How do I continue?

So far I have not had a “creative process” that I could name as such. I don’t have a typical way of approaching an artistic project. And I think that might be a reason why I sometimes can’t get into work.

If we take the four phase model as a guide, I’m in phase 1:

I have identified a problem that I want to solve. Now I have to prepare and gather information.

There are many artists that I find exciting and whose websites I have bookmarked in my internet browser. I haven’t looked at most of them for a long time.

So I’m going to do that now and see if I can find out anything about their special artistic processes. I’ll take notes, just collect, not judge.

And then – in phase 2, so to speak – I will look at these techniques, methods, procedures and see what appeals to me, touches me and seems suitable for me. I will report …

2 Kommentare zu „Gedanken zum kreativen Prozess (2): Individuelles“

  1. Hallo Uta,
    mich würde interessieren, welche Künstler*innen Du spannend findest und was Du von ihnen lernen kannst.
    Ich bin sehr gespannt auf Deine Antwort …

    Schöne Grüße
    Elke

    1. Hallo Elke,
      hier jetzt alle aufzuführen wäre arg viel. Ich setze im Browser Bookmarks, wenn ich auf Arbeiten stoße, die mich ansprechen, da kommt einiges zusammen.

      Ich entdecke immer wieder Künstler*innen, die für mich spannende YouTube-Kanäle haben, da kann ich alleine schon beim Zuschauen lernen und Anregungen finden.
      Manchmal sind es konkrete Techniken in der Acrylmalerei, dem Gelatinedruck oder Collagen (z.B. bei Gerda Lipski oder Ruth Alice Kosnik), manchmal Anregungen zu Experimenten (z.B. die älteren Videos von Jane Davies). Manchmal geht es um Bildkomposition (super finde ich Ian Roberts), dann macht es mir einfach Spaß, beim Arbeiten zuzuschauen (z.B. Lydia Rink oder Lewis Noble).
      Vielleicht ist da ja die eine oder der andere für dich dabei.

      Herzlichen Gruß,
      Uta

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